Welpenerziehung

Ein Welpe hat wie ein Kleinkind einen ausgeprägten Spieltrieb und ist sehr neugierig. Nichts ist vor einem Welpen sicher. Es werden Teppiche angenagt, ebenso wie Schuhe und Möbel. Da man aber auch einen Welpen dazu erziehen muss alleine zu bleiben, gerät man in einen Konflikt.

Wie lasse ich meinen Welpen alleine in der Wohnung ohne dass meine Einrichtung zerstört wird. Eine Maßnahme ist die sogenannte Reizüberflutung. Man legt eine Kiste mit mindestens 20 verschiedenen Spielsachen an. Darunter sollte auch ein grosser Kauknochen aus Büffelhaut sein, der eine gewisse Zeit der Beschäftigung in Anspruch nimmt. Bevor man weggeht räumt man alle Sachen in die Kiste. Der Welpe ist durch die Vielzahl der Dinge so überwältigt, dass er dann meistens alles andere in Ruhe lässt.

Reicht das nicht aus und wird trotzdem die Einrichtung zerstört, sollte man den Welpen in eine grosse Flugbox setzen. Die Box wird vom Hund als eine schützende Höhle angesehen und nicht als Gefängnis. Man sollte es dem Welpen darin gemütlich machen und wenn man ihn einsperrt mit einem Leckerlie belohnen.

Niemals darf ein Hund bestraft, ausgeschimpft oder gar geschlagen werden wenn man zurückkommt und sieht, dass etwas beschädigt ist. Der Hund wird immer das Zurückkommen mit der Strafe verknüpfen und nie verstehen, dass er sich falsch verhalten hat. Das wäre einfach nur unnütz und grausam.

Man muss das Zerstören wie oben beschrieben verhindern und nie bestrafen. Ist trotzdem einmal etwas passiert, muss man den Ärger verbergen und sich dem Hund gegenüber vollkommen normal verhalten.

Wie erziehe ich einen Welpen zur Stubenreinheit

Wenn Sie Ihren Welpen abgeholt haben und zu Hause ankommen, setzen Sie ihn als erstes in den Garten an einen bestimmten Platz, an dem er sein Geschäft machen darf. Betreten Sie nicht vorher das Haus, bevor nicht mindestens einmal Pippi dort verrichtet wurde, auch wenn es Stunden dauern sollte. Ist es vollbracht, wird der Welpe überschwänglich gelobt, das ist der Grundstein zur Stubenreinheit. Danach können Sie mit ihm das Haus betreten.

Immer wenn er dann unruhig wird, nach dem Schlafen, nach dem Fressen, nach ausführlichem Spielen, setzen Sie den Welpen nach draussen auf diesen Platz und sobald er dort ein Geschäft verrichtet hat wird er überschwänglich gelobt.

Passiert trotzdem drinnen ein Malheur und sehen Sie es nicht, dann wird es weg geputzt und ignoriert. Sehen Sie es wenn es geschieht, dann sagen Sie laut und deutlich pfui, nehmen den Welpen auf und setzen ihn an seinen Platz im Garten auf dem er sein erstes Geschäft verrichtet hat.

Niemals einen Welpen mit der Nase in seinen Urin oder Kot drücken, das ist absolut falsch und grausam, man würde auch keinen Säugling mit der Nase in die Windel drücken.

Nachts sollte der Welpe in der Nähe des Bettes schlafen, damit man hört wenn er wach wird, sich unruhig verhält und raus muss. Dann sofort den Welpen auf den Arm nehmen und zu seinem Platz im Garten bringen. Immer wieder überschwänglich loben wenn das Geschäft gemacht wurde. Wenn Sie sich an diese Anweisungen halten, haben Sie in kürzester Zeit einen stubenreinen Hund.

Welpenprägung

Welpen müssen geprägt werden, in den ersten Lebenswochen auf ihre Mutter und Geschwister um die Rangordnung festzulegen und sie auf Artgenossen zu sozialisieren , auf Menschen und Kinder, dass sie keine Scheu davor haben, sondern als normaler Hund im Familienrudel leben können. Später müssen sie auf ihre Umwelt geprägt werden, d.h. auf Lärm, Autos und alle normalen Dinge die wir in unserer Zivilisationsgesellschaft haben. Dies ist notwendig, dass der Welpe davor keine Angst hat.

Hier in Portugal ist dies meistens schwierig, da die Hunde oft sehr ruhig leben bis sie nach Deutschland oder in die Schweiz vermittelt werden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie dem Welpen nach kurzer Ruhephase von 1-2 Tagen, richtig Stress machen. Sie müssen  täglich mit ihm in den Strassenverkehr, sicher angeleint, viel unter Menschen, Kinder und andere Hunde, wofür sich eine Welpenspielgruppe bestens eignet, da er dort Artgenossen im gleichen Alter findet.

Zuhause macht man Fernseher und Radio laut, lässt hin und wieder mal etwas auf den Boden fallen, z.B. einen Topfdeckel, dass der Hund mit allen Geräuschen vertraut ist und sie nicht mehr beachtet.

Hat der Welpe anfangs Angst, müssen Sie diese unbedingt ignorieren, d.h. nicht darauf eingehen, auch wenn der Hund der Situation zu entfliehen sucht, z.B. auf der Strasse panisch in die andere Richtung zieht. Sie gehen bitte einfach forsch weiter und nehmen ihn mit, ohne in weiter zu beachten. Nach kurzer Zeit wird er merken, dass nichts geschieht und sicherer werden.

Wichtig ist, dass Sie in jeder Situation sicher vorausgehen, denn ein Hund kann nur so sicher sein wie sein Rudelführer und das sind Sie.

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